Mit der agilen Führungsmethode durchstarten: Welche Motive Flügel verleihen
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Von Führungskräften erwartet man Entscheidungen, am besten solche, die das Unternehmen weiter nach vorne bringen. Welche Motive hinter den Entscheidungen stehen, wird in der Regel nicht reflektiert. Dabei sind Motive der Motor, der uns antreibt, der uns als positive Energiequelle dient. Es gibt aber auch Motive, die sich als „Energieräuber“ entpuppen und den Unternehmenserfolg gefährden.
Motive lenken unser Verhalten in eine bestimmte Richtung. Wie wir uns verhalten, welche Rolle wir im Unternehmen einnehmen, das hat etwas mit unserem Charakter zu tun, der zum Teil ererbt, aber auch durch die Sozialisation geprägt ist. Je stärker Ihre Arbeit mit ihren Motiven konform geht, umso zufriedener und leistungsfähiger sind Sie. Hier erfahren Sie, mit welcher „Treibstoffmischung“ Sie am besten fahren.
Was treibt Sie an?
Drei Grundmotive beeinflussen die Art, wie wir beruflich agieren:
- Macht: Wer machtmotiviert ist, übernimmt gerne Führung und Verantwortung. Dieser Typus möchte gestalten, Einfluss nehmen, sich gegen andere durchsetzen. Den Mitarbeitern gibt der Machtmotivierte die Richtung vor.
- Leistung: Wer leistungsmotiviert ist, strebt nach Erfolgen. Dieser Typus arbeitet stets an seiner Selbstoptimierung, ist selten zufrieden, weil es immer noch besser sein könnte. Er setzt auf gute Ergebnisse und Qualität.
- Beziehung: Wer beziehungsmotiviert ist, sucht den Kontakt zu anderen, interessiert sich für sie, schätzt gute Teamarbeit und ist anderen behilflich. Bei diesem Typus stehen die Mitarbeiter im Mittelpunkt.
Die meisten Führungskräfte werden von jedem Grundmotiv einen Anteil in sich entdecken, jedoch mit individuell unterschiedlichen Ausprägungen.
Entwicklungspotenziale freisetzen
Für jede Führungskraft ergeben sich aus der Analyse der persönlichen Motivstruktur individuelle Entwicklungspotenziale. Vereinfacht lässt sich z. B. sagen: Wenn eine Führungskraft wenig machtmotivierte und beziehungsorientierte Anteile hat, aber stark leistungsorientiert ist, wird sie als Einzelkämpfer alles selbst machen wollen. Wer gerne die Macht an sich reißt und dabei die Beziehungsebene vernachlässigt, wird mit seinen Mitarbeitern zu wenig kommunizieren und keine guten Beziehungen zu ihnen aufbauen können.
In der agilen Welt ist jedoch genau diese Beziehungsfähigkeit gefragt. Agile Werte wie Feedback, Offenheit, Kommunikation und agile Methoden wie Retrospektiven basieren auf der Freude am Umgang miteinander und auf der Fähigkeit zur Empathie. Je mehr diese Werte und Methoden zu den eigenen Motiven passen, umso wirksamer ist Führung.
Sich mit seinen eigenen Motiven auseinanderzusetzen gibt die Möglichkeit zur Selbstreflexion und schärft zugleich das Bewusstsein für einen neuen, agileren Führungsstil. Das ist der Treibstoff, den Sie für Ihren Führungserfolg brauchen.
Jenny Schubert